Das Remote Desktop Protocol (RDP) von Microsoft kann entweder über das Transmission Control Protocol (TCP) oder das User Datagram Protocol (UDP) ausgeführt werden.
TCP ist ein verbindungsorientiertes Protokoll, das eine zuverlässige Übertragung von Daten gewährleistet und dabei eine Kontrolllogik für die Fehlererkennung und -korrektur bereitstellt. TCP bietet auch eine automatische Flusskontrolle, um zu vermeiden, dass Datenverluste durch Überlastung des Empfängers auftreten.
UDP ist hingegen ein verbindungsloses Protokoll, das keine Überprüfung der Datenintegrität oder Flusskontrolle bietet. Es ist in der Regel schneller als TCP, da es keine Verbindungs- oder Übertragungskontrolllogik hat. Daher kann es bei Verwendung von UDP zu Datenverlusten oder Verzögerungen kommen.
In Bezug auf RDP kann die Verwendung von TCP oder UDP von verschiedenen Faktoren abhängen, wie z.B. der Netzwerkgeschwindigkeit, dem Netzwerklayout, der Anzahl der Verbindungen und der Art der übertragenen Daten. TCP wird oft für Standard-RDP-Sitzungen verwendet, während UDP für Audio- und Videostreaming in RDP-Sitzungen eingesetzt wird, da hier eine geringe Verzögerung wichtiger ist als die Gewährleistung einer vollständigen und fehlerfreien Übertragung der Daten.
Die Verwendung von UDP und TCP bei RDP-Verbindungen bietet jeweils Vor- und Nachteile:
Vorteile von UDP:
- Schnellere Übertragung von Daten durch die Vermeidung von Verbindungskontrollen und Flusskontrolle
- Bessere Leistung bei der Übertragung von Audio- und Videostreams
- Geringere Latenzzeit und höhere Benutzerfreundlichkeit
Nachteile von UDP:
- Keine Garantie für die Integrität oder Vollständigkeit der Datenübertragung, was bei der Übertragung kritischer Daten ein Problem sein kann
- Geringere Zuverlässigkeit bei Verwendung von UDP, da es keine Rückmeldungen oder automatische Fehlerkorrektur gibt
- Kann durch Netzwerküberlastungen beeinträchtigt werden, was zu Verzögerungen oder Verlusten von Daten führen kann
Vorteile von TCP:
- Gewährleistung einer zuverlässigen und vollständigen Übertragung von Daten durch Überprüfung der Datenintegrität und automatische Fehlerkorrektur
- Bessere Leistung bei der Übertragung von großen Dateien und bei der Verbindung mit entfernten Computern über langsame Netzwerkverbindungen
- Größere Netzwerkstabilität und -zuverlässigkeit
Nachteile von TCP:
- Höhere Latenzzeit aufgrund von Verbindungskontrollen und Flusskontrolle
- Kann bei der Übertragung von Audio- und Videostreams langsam sein
- Kann bei Verwendung von TCP durch Netzwerküberlastungen beeinträchtigt werden, was zu Verzögerungen oder Verlusten von Daten führen kann
Insgesamt hängt die Wahl zwischen UDP und TCP bei RDP-Verbindungen von den spezifischen Anforderungen und Einschränkungen der jeweiligen Situation ab. Wenn eine schnelle Übertragung von Audio- und Videodaten erforderlich ist, kann UDP bevorzugt werden. Wenn jedoch kritische Daten übertragen werden müssen, ist TCP die sicherere Wahl.
